Nga Pyaw Kyun
Das Dorf Nga Pyaw Kyun in der Ayeyarwaddy-Region wurde im Jahr 2008 vom Zyklon Nargis zerstört. Viele Menschen kamen ums Leben, die Auswirkungen sind bis heute in der gesamten Region zu sehen. Nga Pyaw Kyun ist leider ein Dorf von Hunderten, dessen Bewohner ihre Kinder, Lebenspartner, Mütter und Väter verloren haben. Am meisten leiden darunter die Kinder, die nun ohne Vater und/oder Mutter aufwachsen müssen. Wir haben ein kleines Mädchen kennengelernt, das ihre Mutter verloren hat. Seitdem lächelt sie nicht mehr, sie hat das Lächeln einfach abgestellt. Noch heute fragt sie ihren großen Bruder, warum die Mutter nicht mehr da ist. Die Traurigkeit wird sie wohl ein Leben lang begleiten. Wer kann ihr schon ihre Mutter zurückgeben?
Auch das Schulgebäude von Nga Pyaw Kyun wurde von Nargis zerstört. Dort, wo einst die Schule stand, wachsen heute Bananenbäume. Das provisorische Schulgebäude, das nach Nargis vorübergehend genutzt wurde, reichte vorne und hinten nicht aus, so dass vier Klassen draußen unterrichtet werden mussten. Die Kinder saßen in Ermangelung von Tischen und Stühlen auf Bananenblättern und Jutesäcken.
Die Deutsche Botschaft finanzierte ein neues Schulgebäude für Nga Pyaw Kyun. Mit Spendengeldern konnten wir dieses Gebäude mit Schulbänken ausstatten, um einen geregelten Unterricht zu ermöglichen. Dank dieser Hilfe haben die Kinder nun eine Bank zum Sitzen und einen Tisch zum Schreiben. Eine gute Investition in die Zukunft der Kinder, sie profitieren alle davon. Zudem unterstützen wir besonders bedürftige Kinder mit Schuluniformen, Flipflops, Heften und Stiften, um einen Beitrag zu ihrer Schulausbildung zu leisten. Darüber hinaus erhält die Schule von uns Tafeln, Marker und Wischer.
Letztlich konnten wir Kinder und Erwachsene mit ernsthaften Erkrankungen zur ärztlichen Behandlung in Polikliniken oder Krankenhäuser nach Yangon bringen. Zuvor haben wir sie von freiwilligen Ärzten im Dorf untersuchen lassen. Viele dieser Menschen können sich weder die Transportkosten noch die Behandlungskosten leisten. Aufgrund einer "Nichtbehandlung" werden kleine Entzündungen schnell zu großen Problemen. Krankheiten, die eigentlich gut behandelt werden können, führen in diesem Dorf zum Tode. In der Vergangenheit mussten viele Menschen sterben, weil ihnen das nötige Geld und die nötige Behandlung fehlten.